Bergbau

RAG-Stiftung – Langer Atem hilft

_ Schneller als von der RAG-Stiftung erwartet, sinken die Ewigkeitskosten des deutschen Steinkohlebergbaus an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren, bilanzierte jetzt Stiftungschef Bernd Tönjes. 2021 fielen mit 264 Mio. Euro rd. 40 Mio. Euro weniger an als im Vorjahr. Und auch 2022 erwartet Finanzvorstand Jürgen Rupp trotz der geopolitischen Stürme weiter sinkende Aufwendungen. Grund ist die fortschreitende Umsetzung der Grubenwasserkonzepte, womit teils Pumpen abgeschaltet und damit Energie und Kosten eingespart werden, erklärte Tönjes in Essen zufrieden.

Dass das Pressegespräch im Zollverein am Geburtstag des 2019 verstorbenen Stiftungsarchitekten Werner Müller (1.6.) stattfand, ließ Tönjes nicht unerwähnt. Seit 2018 im Amt, weiß er dessen Vorarbeit stets zu würdigen. Erkennbar ist das auch in den Maßnahmen für den Vermögensaufbau der Stiftung. Wie von Ruhr-Ikone Müller vorgesehen, wird das Engagement bei „Cashcow“ Evonik, das zur Gründung 100% des Vermögens ausmachte, sukzessive reduziert und breiter investiert. Der Verkauf von weiteren 2% Evonik-Aktien spielte 2021 allein 261 Mio. Euro in die Stiftungskasse (Jahreserfolg insgesamt 665 Mio. Euro). Heute machen Evonik-Anteile (hält 56%) nur noch 35% des Stiftungsvermögens und die Dividende 2021 43% der Erträge (975 Mio. Euro) aus. Indes ist die RAG-Stiftung über Beteiligungen, viele davon via PE- und Dach-Fonds, inzwischen in über 20 000 Unternehmen investiert. 2021 flossen 853 Mio. Euro in global diversifizierte Assetklassen (Rendite 12,4% o. Evonik/Vivawest). Diese breite Streuung half, das Vermögen auch in Corona weiter aufzubauen (+1 Mrd. auf 21,3 Mrd. Euro).

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