Geldpolitik

Inflation – Die Flucht ins Gold

Fertige Goldmünzen und -barren gibt es von Victoria Gold
Fertige Goldmünzen und -barren gibt es von Victoria Gold © CC0 Public Domaine

Die Preise steigen. Vermögenswerte schon lange und das beunruhigend drastisch. Jetzt aber auch die aus Warenkörben kompliziert hergeleiteten Preise fürs tägliche Leben. Das sorgt unsere Währungshüter. In weiser Voraussicht legen sie, zuerst die Fed und in deren Schlepptau auch die EZB, bereits Hand ans Inflationsziel.

Um nicht in den Verdacht der Staatsfinanzierung zu geraten, wenn sie mit vermehrten Anleihekäufen die Zinsen niedrig halten, obwohl die Preise bereits steigen. Das nach oben angepasste Inflationsziel eröffnet ihnen neue Spielräume für eine expansive Geldpolitik, die im alten System längst hätte restriktiver ausfallen müssen. Das allerdings würde die Zinsen zur Unzeit steigen lassen und vor allem die hochverschuldeten Staaten in die Bredouille bringen.

Das verklausulierte Vokabular der Notenbanker fällt aber auch an diesem Punkt clever aus. Nicht von Staaten ist die Rede, sondern von den vielen, von Corona schwer gebeutelten Gewerbetreibenden und Unternehmen, für die die Finanzierungskosten in der Pandemie niedrig gehalten werden sollen und müssen, wofür jeder natürlich Verständnis hat und haben muss.

In den Turbulenzen der Pandemie schleicht sich ein laxer Umgang mit den Prinzipien verantwortungsbewusster Geldpolitik ein. Der „Sündenfall“ hängt sich das Corona-Mäntelchen um und ist auf bestem Weg zum Normal- und Dauerzustand zu werden. Alten Hasen in der Geldanlage ist das schon lange ein Dorn im Auge. Sie bunkern Gold. Vermögende Familien, die nach der Veräußerung von Firmenteilen oder Immobilien auf Bergen von Liquidität sitzen, kaufen in diesen Zeiten vermehrt physisches Gold, das sie im häuslichen Tresor aufbewahren. Wenn Anlagen bei von Notenbanken verordneten Dauerniedrigzinsen nichts abwerfen und die Preise steigen, ist Gold die ideale Assetklasse.

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