Hauptversammlung

Rechtsstreit – Aktionäre fallen der Konzernführung in den Rücken

Bayer hat Gyphosat-Risiken bei der Monsanto-Übernahme blauäugig unterschätzt.
Bayer hat Gyphosat-Risiken bei der Monsanto-Übernahme blauäugig unterschätzt. © Bayer

Viele Jahre wehrte sich die Deutsche Bank erbittert gegen die Schadenersatzklage des ehemaligen Medien-Moguls Leo Kirch, der das Institut für den Zusammenbruch seines Firmenimperiums verantwortlich machte. Die zahlreichen Prozesse, die bis hinauf zum Bundesgerichtshof getrieben wurden, belasteten dabei nicht nur die Reputation, sondern auch immer wieder den Aktienkurs der Deutschen Bank. Um dem geschäftsschädigenden Spuk ein Ende zu setzen, willigte die Deutsche Bank schließlich doch in einen teuren Vergleich mit den Erben des zwischenzeitlich verstorbenen Medienunternehmers ein.

Die meisten Konzerne neigen denn auch zumindest bei öffentlichkeitswirksamen Rechtsstreitigkeiten zu einem möglichst schnellen Vergleich, um sich langwierige Prozesse mit ungewissem Ausgang zu ersparen. Ob die Unternehmen tatsächlich zu Recht am Pranger standen spielt dann keine Rolle mehr. Für potenzielle Kläger ist diese Praxis jedoch geradezu eine Einladung, um prominente Konzerne mit Gerichtsprozessen zu überziehen, um schnell einen lukrativen Vergleich herauszuschlagen. Auch Behörden, insbesondere in den USA, machen sich die Angst der Konzernvorstände vor drohenden Reputations- und Kursverlusten zu nutze, um die Unternehmen bei vermeintlichen oder tatsächlichen Rechtsverstößen zu hohen Vergleichszahlungen zu drängen.

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