Finanzaufsicht

BaFin – Das Dilemma des Olaf Scholz

Mehr hauseigene Wirtschaftsprüfer und Bilanz-Experten sowie schärfere Durchgriffsrechte sollen der vom Wirecard-Tsunami kräftig durchgeschüttelten BaFin künftig „mehr Biss“ verleihen. Das ist der Plan von Finanzminister Olaf Scholz und seinem Staatssekretär Jörg Kukies. Ob das schon ausreicht, um die ramponierte Autorität der BaFin wieder aufzupolieren, darf indes bezweifelt werden.

Tatsächlich liegen die Gründe für das Aufsichtsversagen bei Wirecard tiefer. Zeichnen die Anhörungen im Wirecard-Untersuchungsauschuss doch das Bild einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Behörde, in der Aufseher privat wild mit Wirecard-Aktien gezockt haben. Auch in der Finanzbranche wird das Grummeln über die Selbstherrlichkeit der Aufsichtsbeamten zunehmend lauter. Denn es ist keineswegs das erste Mal, dass sich die BaFin Versagen vorwerfen lassen muss. Bereits in der Finanzkrise schaute die Aufsichtsbehörde dem ungehemmten Treiben der Banken tatenlos zu. Fast hätte die BaFin deshalb die Zuständigkeit für die Bankenaufsicht verloren.

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