Mergers and Acquisitions

Mittelstands-M&A – Es läuft

Die Digitalisierung verändert den Mittelstand.
Die Digitalisierung verändert den Mittelstand. © CC0

_ Der M&A-Markt ist nach Größensegmenten betrachtet vielseitig. Während Investmentbanker in großen Häusern ob der Dealflaute die letzten Monate zum Däumchen drehen verdonnert waren, geben sich Berater für kleine und mittlere Transaktionen besser beschäftigt.

„Gemessen an der Transaktionszahl liegen vier sehr starke M&A-Jahre im deutschen Mittelstand hinter uns. 2021 und 2022 wurden jeweils mehr als 700 Transaktionen mit Volumen <500 Mio. Euro gemeldet. Hinzu kommen weitere 1 800 bzw. 1 600 Transaktionen ohne Wertangaben, die tendenziell auch dem Mittelstand zuzurechnen sind“, berichtet Volker Ruhl, Partner bei der M&A-Beratung Saxenhammer mit Büros in Berlin, Frankfurt und München. Die Zahl der Transaktionen unter 500 Mio. Euro Volumen war damit 2022 gegenüber dem M&A-Rekordjahr 2021 weitgehend konstant.

Da lediglich größere Transaktionen (>500 Mio. Euro) um knapp 20% z. Vj. einbrachen, war das aggregierte Dealvolumen zwar rückläufig, die Transaktionsanzahl aber auf einem annähernd hohen Niveau wie 2021. Dabei registriert Ruhl eine gleichermaßen große Anzahl im Segment bis 50 Mio. sowie zwischen 50 Mio. und 500 Mio. Euro. Klassische Industrie, Technologiethemen (TMT), Pharma und Healthcare, Konsumgüter sowie Immobilien seien zuletzt Markttreiber gewesen. „Allerdings gibt es inflations- bzw. zinsbedingt insb. bei den beiden Letztgenannten einen deutlichen Rückgang der Transaktionen in jüngerer Zeit, der sich 2023 zunächst fortzusetzen scheint“, prognostizieren die Berater.

Im Technologiesektor sei weiter hohe Aktivität zu erwarten, was mit steigenden Digitalisierungsraten und der Umsetzung von Digitalstrategien einhergehe. „Auch im Dienstleistungssektor zeigt sich, dass er vielfach unabhängig ist von den vorherrschenden Krisen“, berichtet Ruhl. Das größte Hindernis für erfolgreiche Deals seien derzeit Bewertungslücken: „Zwar befinden wir uns im langjährigen Vergleich noch auf einem relativ hohen Niveau. Allerdings erwarten viele verkaufsbereite Mittelständler eine Bewertung, wie sie vor zwölf Monaten noch gang und gäbe war, während auf Käuferseite die negativen Rahmenbedingungen eingepreist wurden“, so Ruhl. ck

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