Warburg – Kein Aufbruchsignal
Dem Revirement im Aufsichtsrat bei M.M. Warburg sind, so hören wir, „aufgeregte Versuche“ der Hanseaten vorangegangen, einen neuen Oberaufseher zu finden. Zahlreiche aktive Bankvorstände wurden angefragt, u. a. aus dem Genossenschaftslager. Dennoch gab es viele Körbe, bis sich schließlich der frühere Roland Berger-Chefkontrolleur Burkard Schwenker sowie der Multi-Aufsichtsrat und Rechtsanwalt Claus Nolting gefunden haben.
Offensichtlicher Grund für die Absagen ist die Verstrickung von Warburg in den Cum-Ex-Skandal, die gerichtlich indes erst noch geklärt werden muss. Wie berichtet (s. PLATOW v. 25.11.), hatte die BaFin Christian Olearius und Max Warburg dennoch zum Rückzug aus dem dreiköpfigen Aufsichtsrat gedrängt. Bernd Thiemann (76), der dem Warburg-AR schon viele Jahre angehört, ist nun als Aufsichtsratsvorsitzender für Olearius in die Bresche gesprungen. Eine Dauerlösung ist das eher nicht. Der frühere Chef von Nord/LB und DG Bank soll in seiner Berufung nicht einmal selber ein Signal für einen Aufbruch sehen. Dass sich Warburg vehement, auch mit Klagen gegen BaFin und Deutsche Bank als frühere Depotbank, gegen die Cum-Ex-Vorwürfe wehrt, ist nachvollziehbar, kommt aber nicht überall gut an.
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