Pharma

Cantourage – Berauscht geht es an die Frankfurter Börse

_ Anhänger von medizinischem Cannabis können sich schon länger an der wachsenden Beliebtheit des Produkts hierzulande erfreuen. Mit dem Berliner Unternehmen Cantourage strebt nun ein Vertreiber medizinischer Cannabisprodukte, darunter Cannabisblüten, Dronabinol (THC), Cannabis-Extrakte und pharmazeutisches CBD, an die Frankfurter Börse. Wahrscheinlich erfolgt die Notierung zur Monatsmitte, wie wir hören. Cantourage betreibt sogar eine Cannabisklinik in Großbritannien und erzielte vergangenes Jahr nach eigenen Angaben 5 Mio. Euro Umsatz. Dieses Jahr soll er sich verdreifachen, wobei ein negatives EBITDA erwartet wird.

Das Unternehmen baut die Pflanzen allerdings nicht selbst an, was an den hohen Produktionskosten liege, die durch die Energiekrise nochmals gestiegen sind, sondern lässt sich von Händlern aus 17 Ländern beliefern. Für den Anbau medizinischer Cannabisblüten ist in Deutschland ohnehin die Erlaubnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erforderlich, die bisher in einer ersten Ausschreibung drei Unternehmen (Aphria RX, Aurora, Demecan) erteilt wurde. Diese dürfen über einen Zeitraum von vier Jahren zusammen 10 400 kg Cannabis anbauen und verbreiten. Dabei ist wichtig, zwischen medizinischem und Genusscannabis sowie THC-freien CBD-Produkten, die z. B. bei Schlafstörungen oder Schmerzen eingesetzt werden, zu unterscheiden. CBD-Produkte sind in Deutschland ebenfalls streng reguliert und dürfen kein Rauschmittel enthalten (THC-Gehalt <0,2%). Studien zur Wirksamkeit von CBD beim Menschen sind aber noch rar.

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