US-Ölmultis – Verluste auch in Q3
Preise purzeln wieder _ Während die europäischen Ölkonzerne Royal Dutch Shell (489 Mio. US-Dollar) und Total (202 Mio. Dollar) durch die Stabilisierung des Ölpreises oberhalb der Marke von 40 Dollar im Q3 wieder profitabel waren, sind die US-Ölmultis Exxon Mobil und Chevron wie zuvor schon die britische BP (-450 Mio. Dollar) auch im dritten Viertel des Jahres in den roten Zahlen gelandet. Darren Woods, der den globalen Primus Exxon lenkt, macht dafür die weiter unter Covid leidende Weltwirtschaft verantwortlich.
In Texas brach der Quartalsumsatz um 29% auf 46,2 Mrd. Dollar ein, was Exxon mit -680 Mio. Dollar den dritten Quartalsverlust infolge einbrockte. 2019 stand zur gleichen Zeit noch ein üppiger Gewinn von 3,2 Mrd. Dollar zu Buche. Bei Heimat-Rivale Chevron aus Kalifornien fiel das Minus mit 207 Mio. (Vj. +2,6 Mrd.) Dollar bei 30% weniger Umsatz etwas moderater aus. CEO Michael Wirth tritt wie Kollege Woods bereits kräftig auf die Kostenbremse, um die coronabedingte Flaute bei der Nachfrage abzufedern. Um 48 bzw. 12% wurden die Ausgaben für Ausrüstung und Betrieb zuletzt gedrosselt, zudem läuft der Abbau von 10 bis 15% der Chevron-Stellen. Bei Exxon wurden die Investitionen 2020 bisher auf 16,6 (-6) Mrd. Dollar gekürzt, 2021 will Woods die ursprünglich 23 Mrd. auf maximal 19 Mrd. Dollar herunterfahren. 15% der Jobs sollen auch hier wegfallen.
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