Friedrich Merz – Die Rückkehr des verlorenen Sohns der CDU

Als Höhepunkt des perfekt inszenierten Aufschlags des Kandidaten Merz folgte ein Kurzauftritt vor der Hauptstadtpresse in Berlin. Dort hatte sich der noch zu Oppositionszeiten der Union von Merkel unsanft aus dem Posten des Fraktionschefs gedrängte Merz lange nicht mehr blicken lassen. Doch wirklich weg war er seit seinem Wechsel von der aktiven Politik in die Wirtschaft nie. Mit gelegentlichen öffentlichen Auftritten und Wortmeldungen sorgte der Vorsteher der Atlantik-Brücke und AR-Chef des Deutschland-Ablegers der US-Investmentgesellschaft Blackrock dafür, dass er nicht in Vergessenheit gerät. Dabei präsentierte sich Merz als in der Wolle gefärbter Transatlantiker, der das Band der deutsch-amerikanischen Freundschaft auch in Zeiten von Donald Trump hochhält, und überzeugter Europäer, der Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine mutigere Antwort aus Berlin zu dessen EU-Reformvorschlägen gewünscht hätte.