Wie Leoni die Kurve kriegen will
Der angeschlagene Autozulieferer Leoni hat nach ungezügeltem Wachstum in den letzten beiden Jahren am Kapitalmarkt viel Vertrauen eingebüßt. Zuletzt zeigten sich auch die Gläubigerbanken (u.a. Deutsche und Commerzbank) verunsichert. Der Free Cash Flow hat sich zwar verbessert, lag aber im Q2 immer noch bei -72 Mio. Euro (Verlust -44 Mio. Euro). Es gab Krisengespräche. Im Telefonat mit PLATOW beschreibt die im August angetretene neue Finanzchefin Ingrid Jägering wie Leoni Vertrauen zurückgewinnen will.
Dem Aktienkurs, der in den vergangenen 12 Monaten von 38 auf 11 Euro eingebrochen ist, dürfte schon helfen, dass die im Raum stehende Option einer Kapitalerhöhung vorerst wohl nicht gezogen werden muss. Die in diesem Jahr fällige 50 Mio. Euro-Anleihe kann laut Jägering aus der vorhandenen Liquidität (H1: 650 Mio. Euro) beglichen werden. Auch für die 2020 fällig werdenden 195 Mio. Euro ist die Wahrscheinlichkeit einer Kapitalerhöhung gesunken. Die Banken, mit denen Leoni laut Jägering in intensivem und zugleich konstruktivem Dialog steht, spielen weiter mit. Dabei dürfte auch die Aussicht auf einen Verkaufserlös für die Kabelsparte (WCS) eine Rolle spielen. Es gibt laut Jägerring einige Interessensbekundungen aus PE-, aber auch Industriekreisen. Den Carve Out will sie bis Jahresende abschließen. Ein Verkauf von WCS, das immerhin für 37% der Erlöse (Q2: 1,2 Mrd. Euro) steht, könnte durchaus bis zu 800 Mio. Euro in die Kasse spülen.
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