Rücktritt

Deutsche Bahn – Abschied eines Auslaufmodells

_ Als Infrastruktur-Vorstand ist Ronald Pofalla für das Herzstück der Strategie „Starke Schiene“ der Deutschen Bahn verantwortlich. Zeitweise galt der ehemalige Kanzleramtsminister von Angela Merkel sogar als Kandidat für den Chefposten bei dem Schienenkonzern. Doch seit dem Regierungswechsel halten sich Spekulationen über einen vorzeitigen Abgang Pofallas, dessen Vertrag erst vor einem Jahr bis Juli 2025 verlängert wurde.

Verlor Pofalla doch sein wichtigstes Pfund in dem hochpolitischen Staatskonzern, den direkten Zugang zum Kanzleramt. Verkehrsminister Volker Wissing machte bislang allerdings keine erkennbaren Anstalten, Pofalla aus dem Amt zu entfernen. Jetzt räumt Pofalla Ende April angeblich auf eigenen Wunsch seinen Posten. Pofalla selbst führt „persönliche Gründe“ für seinen Abschied an. Mit seinem Ausscheiden dürfte Pofalla jedoch zumindest vorläufig die Position von Bahn-Chef Richard Lutz stärken, über dessen Zukunft ebenfalls spekuliert wird. Angesichts des laufenden Investitionsprogramms und der gewaltigen Herausforderungen, vor denen die Bahn steht, dürfte Wissing derzeit nicht daran gelegen sein, nach Pofalla auch noch den Vorstandschef zu verlieren.

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