Internet

Meta – Vorsicht vor Blendung

Vielfalt der Social Media-Dienste
Vielfalt der Social Media-Dienste © CCO

_ Die überraschend gute Aktienperformance vom Facebook-Mutterkonzern Meta (heute +19% zum Handelsstart) kann lediglich als Silberstreif am Horizont dienen.

Beflügelt von einem erwarteten Umsatzwachstum in Q1, gepaart mit geplanter Kostensenkung (5 Mrd. US-Dollar) und angekündigtem Aktienrückkaufprogramm (40 Mrd. Dollar), könnte auf die euphorischen Aktionäre aber schon bald Ernüchterung warten. Denn der umstrittene CEO Mark Zuckerberg, von seinen Kritikern teils hämisch als „Echsenmensch“ bezeichnet, steht abseits des Börsengeschehens wieder einmal vor einer geschäftsbedrohenden Herausforderung. Neben der wachsenden Konkurrenz aus China durch die Video-App TikTok, die stetig an Nutzerzahlen gewinnt, hat sich mit der EU ein weiterer Widersacher herausgebildet.

Angesichts des von der EU beschlossenen Digital Services Act (seit Nov. 2022 in Kraft) müssen sich die Meta-Töchter wie Instagram warm anziehen. Der Verbraucherschutz, etwa vor Desinformation, Verletzung der Privatsphäre bzw. Menschenwürde oder Datenmissbrauch, steht im Fokus. Demnach darf die EU Einblick in Algorithmen einfordern, Nutzerbeschwerden müssen schnell und diskriminierungsfrei bearbeitet werden. Auch zielgerichtete Werbung wird stärker beschränkt.

Für diese Neuerungen werden die Plattformen zusätzliches Personal mit rechtlichem und technischem Background einstellen müssen. Das treibt Kosten und dämpft die Begeisterung von techaffinen „Intrapreneurs“, die Konzerne verlieren als Arbeitgeber an Attraktivität. Zudem drohen bei Missachtung des Gesetzes Strafen von bis zu 6% des weltweiten Jahresumsatzes – bis hin zur Abschaltung. Auch Nutzer können künftig Entschädigungen einklagen. ck

DER PLATOW Brief 4 Wochen gratis lesen

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Bankensektor | 02. Februar 2023

pbb – Petrus denkt ans Aufstocken

Nach Aareal nimmt sich Petrus jetzt die Pfandbriefbank vor. Im letzten halben Jahr wurden knapp 3% der Anteile eingesammelt. Ein weiteres Aufstocken, bestätigen uns die Petrus-Chefs,... mehr

Bankensektor | 02. Februar 2023

Santander – Breit gefächert

Die spanische Großbank Banco Santander hat 2022 ein ordentliches Ergebnis eingefahren. Trotz erhöhter Risikovorsorge erzielte sie 9,6 Mrd. Euro Gewinn (+18% z. Vj., EK-Rendite: 13,4%).... mehr

Halbleiter | 02. Februar 2023

Goldene Zeiten für Infineon & Co.

Wenn alles nach Plan läuft, wird man dieses Bild bald öfter sehen: Olaf Scholz bei der feierlichen Bekanntmachung einer Milliardeninvestition der Industrie in Zukunftstechnologien, flankiert... mehr

Pharma | 02. Februar 2023

Big Pharma sucht neue Perspektiven

Die Corona-Pandemie war für Pharma ein Segen. Viele Player mischten beim Kampf gegen das Virus mit und verdienten fürstlich. Dem deutschen Biotech Biontech brachte der Hype um seinen... mehr