SPD – Scholz braucht ein sozialdemokratisches Wunder
Familienministerin Franziska Giffey gilt als eine der wenigen Hoffnungsträger der SPD. Die ehemalige Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln hat sich durch ihre pragmatische und zupackende Art im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel Profil und Erfolge erarbeitet.
Doch Zweifel an ihrer Doktorarbeit hinderten Giffey an einer Kandidatur für den SPD-Vorsitz. Mittlerweile hat die Freie Universität Berlin die Überprüfung ihrer Dissertation abgeschlossen und entschieden, dass Giffey ihren Doktor-Titel behalten darf, wenn auch mit einer Rüge. Doch nachträglich in das Kandidaten-Rennen um den SPD-Vorsitz eingreifen will Giffey nicht, wie sie bei einem Auftritt in Mainz klarstellte. Tatsächlich wäre es kaum zu vermitteln, die komplexe und langwierige Urwahl, die demnächst in die Stichwahlphase geht, für Giffey noch einmal aufzudröseln. Für Finanzminister Olaf Scholz ist Giffeys Absage gleichwohl kein Grund zum Aufatmen. Der Vizekanzler, der zusammen mit Klara Geywitz antritt, hat zwar die erste Runde im Kandidaten-Casting mit 22,7% knapp gewonnen, konnte sich aber von dem zweitplatzierten Kandidaten-Duo Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken (21%) kaum absetzen.
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