Günstiger Short-Einstieg bei Linde

"Die Halbjahreszahlen, die der Industriegase-Hersteller und Anlagenbauer Linde Ende Juli vorgelegt hat, fielen wenig spektakulär aus. Der im Vergleich zum Vorjahr kaum veränderte Umsatz lag zwar leicht unter den Konsensschätzungen. Das um Sonderposten bereinigte EBITDA stieg allerdings leicht, was die Analysten dann aber wieder zufriedenstellte. "

Die Halbjahreszahlen, die der Industriegase-Hersteller und Anlagenbauer Linde Ende Juli vorgelegt hat, fielen wenig spektakulär aus. Der im Vergleich zum Vorjahr kaum veränderte Umsatz lag zwar leicht unter den Konsensschätzungen. Das um Sonderposten bereinigte EBITDA stieg allerdings leicht, was die Analysten dann aber wieder zufriedenstellte. Überdies bestätigte das Management die Jahresziele „solide Umsatzsteigerung und eine moderate Verbesserung des operativen Konzernergebnisses“. Allerdings gilt diese Prognose explizit unter Ausschluss von Währungskurseffekten, die im bisherigen Jahresverlauf meist negativ ausfielen. Der Großteil der Banken sieht für die Aktie dennoch Luft nach oben. Bei einem aktuellen Kurs von gut 150 Euro taxieren die meisten Analysten den fairen Wert der Aktie auf 160 bis 190 Euro.

Dass der Aktienkurs unmittelbar danach regelrecht abgestürzt war, lag sicherlich auch an der insgesamt sehr schwachen Aktienmarktentwicklung rund um den Monatswechsel von Juli auf August. Das ändert aber nichts daran, dass sich die charttechnische Lage kurzfristig stark eingetrübt hat. Innerhalb von nur drei Tagen brach die Aktie um mehr als 7% ein, in der Spitze ging es noch etwas stärker bergab.

Der im Juni erfolgte Sprung auf ein neues Allzeithoch bei über 158 Euro muss damit erst einmal als Fehlausbruch bewertet werden. Im Grunde bewegt sich der Kurs seit März die meiste Zeit in einer Range, die von 137 bis 155 Euro reicht. Dabei hat sich die Marke von 150 Euro als extrem wichtig herauskristallisiert. Im Frühjahr war dieser Bereich als starker Widerstand auffällig geworden, an dem die Bullen gleich mehrere Male gescheitert waren.

Nach dem Mitte Mai erfolgten Durchbruch diente die Marke dann als erfolgreiche Unterstützung. Während des jüngsten Absturzes wurde diese aber wieder gebrochen und zwar ohne große Gegenwehr. Und als der Kurs im Zuge der anschließenden Erholung am Donnerstag der vergangenen Woche auf 150 Euro kletterte, kam es erneut zu deutlichen Abschlägen. Überhaupt ist auffällig, dass die großen schwarzen Kerzen schon seit Mitte Juni das Chartbild prägen, während die weißen Kerzen zumeist recht klein ausfallen. Das signalisiert eine verstärkte Abgabebereitschaft der Investoren. Die Dynamik ist zurzeit eindeutig auf der Short-Seite. Das ist auch daran zu erkennen, dass die seit zwei Wochen laufende Gegenbewegung sehr unsauber verläuft und damit einen eher korrektiven Charakter aufweist. In der Summe besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass wir in Kürze noch einen weiteren dynamischen Schub nach unten sehen werden. Das kurzfristige Abprallen an der so wichtigen 150-Euro-Marke hätte dafür bereits der Startschuss sein können, weshalb wir am Montagmorgen eine Short-Spekulation auf die Linde-Aktie gestartet haben. Ein weiterer Grund dafür war, dass die Aktie fast genau die Hälfte der Abwärtsbewegung wettgemacht hatte. Die deutlich positive Reaktion der Marktteilnehmer auf die Rede von EZB-Chef Mario Draghi sorgte dann dafür, dass Linde den angesprochenen Widerstand vorerst überwinden konnte. Statt des ursprünglich geplanten Einstiegsniveaus von 149,30 Euro sind die ersten Orders für den Mini Short Future der DZ Bank bei Kursen von rund 151 Euro ausgeführt worden. Dadurch hat sich das rechnerische Verlustrisiko deutlich von 1,05% auf 0,64% des Kapitals reduziert. Der Stoppkurs liegt bei rund 153 Euro und damit oberhalb der großen schwarzen Tageskerze von Anfang August. Bei einer Zielzone von 137/138 Euro können wir im Erfolgsfall knapp das Siebenfache des Initial-Risikos verdienen. Die Gefahr, bald ausgestoppt zu werden, ist durch den letztendlich günstigeren Einstieg aber natürlich gestiegen. Der Schein (Basispreis: 176,198 Euro; Knock-out-Marke: 168,04 Euro) hatte beim Kauf einen Hebel von 6.

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