Euro ggü. Kiwi-Dollar im Nachteil

"Die vergangene Woche auf der Notenbanksitzung getroffene Aussage von EZB-Präsident Mario Draghi, zum Einsatz von unkonventionellen Werkzeugen inklusive QE-Maßnahmen bereit zu sein, hat an den Devisenmärkten für nachhaltige Bewegungen gesorgt. Die Aussicht auf eine mögliche Ausweitung der expansiven Geldpolitik in der Eurozone hat vor allem dem heimischen Euro geschadet, der gegenüber zahlreichen anderen Währungen abrutschte."

Zwar gelang im viel beachteten Duell mit dem US-Dollar ein relativ schnelles Comeback. Im Vergleich zum Neuseeland-Dollar (NZD) ging es aber nachhaltig bergab. Ein Trend, der sich in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzen dürfte. Denn während die Zinsen in Euroland auf jeden Fall noch für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen oder sogar einem niedrigeren Niveau liegen werden, zeichnet sich in Neuseeland genau die entgegengesetzte Entwicklung ab. Als eine der ersten Industrienationen hat der Inselstaat seine Geldpolitik bereits gestrafft. Mitte März wurde der Leitzins durch die Reserve Bank of New Zealand um 25 Basispunkte auf 2,75% angehoben.

Als Begründung erklärten die Notenbanker, dass durch das starke Wirtschaftswachstum und den erhöhten Inflationsdruck der „gegenwärtige Grad der Konjunkturstütze nicht länger notwendig“ sei. Die kurze Zeit später erschienenen Daten belegten diese These. Im Q4 des abgelaufenen Jahres ist das BIP in Neuseeland im Vorjahresvergleich um 3,1% gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt auf dem tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren. Und die aktuellen Stimmungsindikatoren deuten auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung hin. Weitere Zinserhöhungen sind damit sehr wahrscheinlich, auch weil offiziell vom „Beginn eines Anpassungsprozesses“ gesprochen wurde. Die Zinsdifferenz dürfte sich damit noch deutlicher zu Gunsten des Kiwi-Dollar ausweiten. Im Anschluss an den Zinsentscheid fiel der Ende 2013 noch bei rund 1,70 NZD notierende Euro von gut 1,63 NZD bis auf unter 1,58 NZD. Der Trend des Währungspaares ist in diesem Jahr klar abwärts gerichtet. Ende März startete der Euro dann eine Erholungsbewegung, die bis gut 1,6180 NZD reichte. Damit wurde die 50%-Korrektur der vorherigen größeren Abwärtsbewegung nur knapp verpasst. Mit der EZB-Sitzung drehte der Wechselkurs wieder nach unten. Mit Blick auf den intakten Abwärtstrend beim EUR/NZD-Kurs, die jüngste Gegenbewegung sowie die sich ausbildende Umkehrformation ergab sich so eine attraktive Gelegenheit für einen Short-Trade.

Bei einem Einstiegsniveau von rund 1,6030 NZD haben wir diese Spekulation dann auch eröffnet und den Stopp recht eng über das bis dahin vermeintliche Erholungshoch auf ca. 1,6200 NZD gesetzt. Die Gefahr, dass der Euro die noch recht junge Erholung weiter fortsetzt und wir schnell ausgestoppt werden, ist nach knapp einer Woche bereits deutlich gesunken. Schon am Tag der Tradeeröffnung tendierte der Euro weiter abwärts und bestätigte damit die als Trigger genutzte Umkehrkerze. Was folgte, war einen Konsolidierung, die aber ebenfalls bearish zu werten ist. Zwar wurde das Tief der Bestätigungskerze bei 1,59 NZD zum Handelsschluss noch nicht unterschritten. Intraday lag der Euro aber schon mehrfach darunter. Echtes Kaufinteresse ist hingegen kaum zu spüren.

Zumindest das Ende März markierte Tief bei 1,5770 NZD sollte in den kommenden Tagen locker erreicht werden.
Spätestens dann werden wir den bislang noch nicht veränderten Stoppkurs das erste Mal nachziehen. Unabhängig davon besaß der Trade von Anfang an ein äußerst lukratives Chance-Risiko-Profil. Das zeigt sich auch daran, dass wir das einfache Initial-Risiko schon jetzt verdient haben, obwohl das angesprochene Tief noch nicht einmal erreicht wurde. Fällt der Euro nachhaltig darunter, dürfte die Abwärtsbewegung richtig Schwung aufnehmen. Potenzielle Zielmarken sehen wir bei rund 1,53 NZD (durch Projektion der vorherigen Abwärtsbewegung) sowie im Bereich 1,50/1,51 NZD, wo bedeutende Tiefpunkte aus den Jahren 2012 und 2013 liegen. Mit Blick auf diese Marken könnte der Trade im Erfolgsfall einen Gewinn des vier- bis sechsfachen Initial-Risikos einbringen.

Der für diese Short-Spekulation ausgewählte Wave Put XXL der Deutschen Bank hatte bei Aufnahme einen Basispreis von 1,6819 NZD und eine Knock-out-Marke bei 1,6650 NZD. Daraus resultierte ein Hebel von gut 20. Das klingt erst einmal sehr viel, relativiert sich aber durch die im Vergleich zu den Aktienmärkten wesentlich moderateren Schwankungen der Wechselkurse. Das rechnerische Verlustrisiko der Position liegt bei gut 1% unseres aktuellen Tradingkapitals.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

11. April 2014

Bleiben Sie unbedingt wachsam

"Die Zick-Zack-Börsen gehen in die nächste Runde. Zwar kam der DAX seinem Allzeithoch am vergangenen Freitag bedrohlich nahe. Knapp 80 Punkte unter der Rekordmarke drehte er dann aber... mehr

11. April 2014

BASF droht die Trendwende

"Die Ende Februar vorgelegten Zahlen des Chemiekonzerns BASF für das abgelaufene Geschäftsjahr konnten die Erwartungen der meisten Analysten in der Summe zumindest erfüllen. Gut laufende... mehr

11. April 2014

Depotwerte ohne neue Stopps

"Bei den laufenden Trades in unserem Musterportfolio haben wir seit der vergangenen Ausgabe keine Veränderungen vorgenommen. Dafür waren die Bewegungen noch nicht nachhaltig genug. Bei... mehr

11. April 2014

Heineken zeigt relative Stärke

"Fast unbeeindruckt von dem wilden Hin und Her am Gesamtmarkt hat Heineken seinen Trend nach oben in den vergangenen Tagen durchgezogen. Seit Eröffnung unseres Long-Trades ist der Kurs... mehr