Brasilien trotz WM-Pleite ein Kauf

"In den vergangenen Wochen wurde aus Europa tendenziell Kapital abgezogen und in die Märkte ausgewählter Schwellenländer geschickt. Einer der großen Profiteure dieser Entwicklung ist die Börse in Brasilien. Der Leitindex Bovespa ist seit Mitte März um rund 30% gestiegen. "

Und das, obwohl die Industrieproduktion dort im Juni zum vierten Mal in Folge gesunken ist und Analysten auch für den Juli nicht mit einer Trendwende rechnen. Hinzu kommen die enormen sozialen Spannungen im Land sowie eine deutlich anziehende Inflation. Leider hat die Fußball-Weltmeisterschaft nicht die erhofften positiven Auswirkungen auf die Konjunktur gehabt, weil das für die neuen Stadien aufgebrachte Investitionsvolumen nur 0,2% zum BIP beiträgt (in PLATOW Emerging Markets vom 7.8. lesen Sie Details). Dass die Börse trotzdem haussiert, könnte an der zunehmenden Hoffnung auf einen Politikwechsel im Oktober liegen, nachdem die Konservativen in Umfragen deutlich zulegen konnten.

Charttechnisch hat sich durch die jüngste Kursrally eine langfristige Bodenbildung etabliert. Das im Sommer des vergangenen Jahres markierte Tief bei rund 45 000 Punkten wurde im März noch einmal erfolgreich getestet. Nach dem Anstieg über das zwischendurch erreichte Erholungshoch bei rund 56 000 Punkten kam es zuletzt zu einem Pullback, der von den Käufern mustergültig zum Einstieg genutzt wurde. Die Chancen auf eine Fortsetzung des Anstiegs stehen relativ gut. Die nächsten Ziele liegen auf Höhe der Widerstände bei knapp 64 000 und 69 000 Punkten. Wir wagten deshalb am Donnerstag eine mittelfristige Long-Spekulation, mussten mangels Alternativen aber auf ein nicht währungsgesichertes Indexzertifikat ohne Hebelwirkung setzen. Der ausgewählte Tracker der Deutschen Bank bildet die Entwicklung des Bovespa grundsätzlich eins zu eins ab, zuzüglich der Wechselkursentwicklung. Aktuell kostet 1 Euro knapp 3 brasilianische Real, so dass Sie den Indexstand bei einem Bezugsverhältnis von 1:100 ungefähr durch 300 teilen müssen, um auf den Kurs des Zertifikats zu kommen.

Unter Berücksichtigung des Spreads haben wir ein Kauflimit von 196 Euro gewählt, was einem Indexstand von ca. 58 500 Punkten entspricht. Der Stoppkurs von 183 Euro wird bei unveränderten Wechselkursen bei einem Rückfall des Index auf etwa 55 000 Punkte erreicht. Für die Währungsentwicklung gilt: Sollte der Euro gegenüber dem Real an Wert gewinnen, wirkt sich das tendenziell negativ auf das Zertifikat aus, während Ihnen ein sinkender Euro/Real-Kurs Kursgewinne beschert. Da das Zertifikat nicht gehebelt ist, fällt der empfohlene Depotanteil mit gut 22% überdurchschnittlich hoch aus. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir bei diesem Trade lediglich knapp 1,5% des Kapitals riskieren.

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