BASF droht die Trendwende

"Die Ende Februar vorgelegten Zahlen des Chemiekonzerns BASF für das abgelaufene Geschäftsjahr konnten die Erwartungen der meisten Analysten in der Summe zumindest erfüllen. Gut laufende Geschäfte mit Pflanzenschutzmitteln und Kunststoffen auf der einen Seite und niedrigere Rohstoffpreise sowie negative Wechselkurseffekte auf der anderen Seite führten zu einem Ergebnis, das zwar keine große Euphorie auslöste, aber auch keinen Anlass zur Ernüchterung gab. "

Das Gleiche galt für den vorsichtig optimistischen Ausblick des Unternehmens auf das laufende Jahr. Insgesamt bleibt viel Raum für Spekulationen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung. Die Mehrzahl der Banken zeigt sich dabei zuversichtlich, dass BASF in den kommenden Jahren weiter profitabel wachsen wird. Gewinnschätzungen und Kursziele wurden im Anschluss an das Zahlenwerk in vielen Fällen angehoben. Vor allem der enorme Fortschritt bei den laufenden Sparmaßnahmen wird bei den Marktteilnehmern durchweg honoriert.

Die zuvor schon recht gut gelaufene BASF-Aktie kletterte kurz nach Bekanntgabe der 2013er-Zahlen auf ein neues Allzeithoch bei rund 84,60 Euro. Echte Aufwärtsdynamik kam zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr auf. Stattdessen ging es im Anschluss erst einmal bergab. Sicher auch wegen der Krim-Krise, von der BASF wegen seiner Russland-Aktivitäten betroffen sein könnte. Mitte März lag der Kurs der Aktie im Tief bei 74,65 Euro und damit knapp 12% unter dem vorherigen Hoch. Ein deutliches Minus in relativ kurzer Zeit. Zwar konnte sich die Aktie im Anschluss wieder bis auf rund 81,50 Euro erholen. Diese Gegenbewegung fiel allerdings wesentlich weniger kraftvoll aus als der Rückgang. Vom Muster her sieht diese Erholung stark nach einer typischen dreiwelligen Korrekturbewegung aus, weshalb wir erwarten, dass noch eine zweite Abwärtswelle folgt. Charttechniker vermuten zudem eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation, denn das Hoch der angesprochenen Erholung liegt fast genau auf dem Zwischenhoch von Mitte Januar. Diese beiden Punkte würden dann die Schultern und das Allzeithoch den Kopf dieses Umkehrmusters definieren. Auch die zeitlichen Abstände passen dazu.

So oder so ergibt sich eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass die mittelfristig auch wegen der attraktiven Dividendenrendite (3,4%, Hauptversammlung Anfang Mai) weiterhin aussichtsreiche BASF-Aktie kurzfristig noch einmal unter Druck gerät. Dazu passt auch, dass der Titel seit einigen Wochen eine leichte relative Schwäche zum Gesamtmarkt zeigt. Und da sich auch beim DAX eine Korrektur anbahnen könnte, sollte BASF mindestens im Einklang mit dem Markt nach unten rutschen. Als potenzielle Zielmarken eignen sich das Tief der ersten Abwärtswelle bei 74,65 Euro sowie der Bereich um 72 Euro. Zum einen liegt hier ebenfalls ein markantes Tief aus dem Dezember des Vorjahres. Zum anderen ergibt sich dieses Ziel aus der Projektion des ersten Korrekturarms. Bei einem Stoppkurs über dem jüngsten Hoch bei 81,70 Euro haben wir deshalb am Dienstag einen spekulativen Short-Trade mit einem sehr attraktiven Chance-Risiko-Profil bei BASF eröffnet.

Der bei Aktienkursen von 78,80 sowie rund 79,50 Euro gestaffelten Kauforders wurden am Dienstag und Mittwoch erfolgreich abgearbeitet. Dabei hatten wir berücksichtigt, dass sich die Bullen nicht kampflos ergeben und noch einmal einen Erholungsversuch starten würden. Genau das ist eingetreten. Solange die am Donnerstagvormittag etwas stärker verlaufene Erholung keine Nachhaltigkeit zeigt, stehen die Zeichen unverändert auf „kurzfristig short“. Bei allen anderen Szenarien schützt uns der Stoppkurs vor zu hohen Verlusten. Das rechnerische Verlustrisiko liegt bei knapp 1% unseres Kapitals. Der Open End Turbo Put der UBS (Basispreis: 93,4018 Euro; Knock-out-Marke: 88,7317 Euro) hatte bei der Aufnahme ins Depot auf Basis des durchschnittlichen Einstiegskurses einen Hebel von gut fünf.

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