Airbus dreht wieder gen Süden

Prall gefüllte Auftragsbücher und eine intakte Wachstumsstory unterfüttern diese Ansichten ebenso wie der optimistische Langfrist-Ausblick, den der Flugzeugbauer am Mittwoch für den Markt für Zivilflugzeuge veröffentlicht hat. Selbst die jüngsten Stornierungen einiger Aufträge bereiten den meisten Experten keine größeren Sorgen. Berechtigte Hoffnungen setzen die Analysten vor allem auf die Runderneuerung des Airbus A330 zum A330neo, wobei die dafür notwendigen Investitionen kurzfristig die Gewinnmargen belasten könnten. Auch die zunehmenden Probleme der Fluggesellschaften und vor allem die für Airbus tendenziell negativen Währungsentwicklungen gelten als potenzielle Belastungsfaktoren.

Die Kombination aus kurzfristigen Problemen und mittelfristig guten Aussichten steht im krassen Gegensatz zur Entwicklung des Aktienkurses im laufenden Jahr. Seit Anfang Januar zählt das früher als EADS firmierende Unternehmen mit einem Minus von rund 10% zu den schlechteren Werten im MDAX, während die Aktie kurzfristig eine deutliche Outperformance zu dem Index ausweist. Seit dem Jahrestief bei rund 42 Euro Anfang August ist der Kurs in der Spitze um rund 20% gestiegen. Das könnte auf die Schnelle dann doch „ein Schnaps zu viel“ gewesen sein. An der Marke von 50 Euro haben sich die Bullen jetzt erst einmal die Zähne ausgebissen.

Nach dem ersten Rücksetzer Anfang September verlief auch der zweite Anlauf zum Ende der vergangenen Woche erfolglos. Am Mittwoch kam es dann zu einem kräftigen Rückgang bis auf unter 47 Euro im Tief. Mit Blick auf die weit gelaufene Erholung im unverändert intakten mittleren Abwärtstrend halten wir zumindest einen Rückschlag bis auf 46 Euro für wahrscheinlich. Sollten die Bären das Kommando etwas länger übernehmen können, ist auch das Jahrestief oder sogar ein Unterschreiten dieser Marke denkbar. Auf der anderen Seite muss beachtet werden, dass der große Trend im Wochenchart klar aufwärts gerichtet ist. Aus diesem Grund agieren wir bei unserem Short-Trade auch nur mit einem unterdurchschnittlich hohen Initial-Risiko von 0,7% des Tradingkapitals.

Beim Einstieg haben wir erfolgreich auf eine kleine Gegenbewegung bis auf 48 Euro gepokert und sind mit unserem Limit am Donnerstagmorgen zum Zuge gekommen. Der Stoppkurs liegt jetzt über dem kurzfristigen Widerstand bei 50,50 Euro. Der Unlimited Turbo Bear der Commerzbank (Basispreis: 54,5816 Euro; Knock-Out-Marke: 52,11 Euro) hatte bei Depotaufnahme einen Hebel von 7,2.